Jonsbo HX4170D Testbericht
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Jonsbo HX4170D Testbericht

Oct 19, 2023

Der Name Jonsbo steht für einen weltbekannten chinesischen Hersteller von Computerkomponenten. Das Produktportfolio umfasst neben ATX- und ITX-Gehäusen mittlerweile auch CPU-Kühler und AiO-Wasserkühlungen. Jonsbo legt Wert auf ein besonders extravagantes Design, das gleichzeitig den Verwendungszweck des Produkts nicht außer Acht lässt. Da Jonsbo mittlerweile auch viele ITX-Gehäuse im Portfolio hat, macht es nur Sinn, auch passende CPU-Kühler für diese SFF-Gehäuse im Portfolio zu haben. Deshalb hat Jonsbo im Frühjahr 2022 sowohl den Jonsbo HX4170D als auch den HX6200D vorgestellt. Wir werden den Jonsbo HX4170D heute einem ausführlichen Test unterziehen.

Inhaltsverzeichnis / Table of contents

Der Jonsbo HX4170D soll in besonders beengten Fällen zum Einsatz kommen. Dies wird durch eine sehr geringe Höhe von nur 45 Millimetern erreicht. Dank seiner vier 6-mm-Heatpipes und einer Kupfer-Kühlerbasis soll der kleine Spritzer dennoch bis zu 170 W ableiten können. Jonsbo bietet den HX4170D in einer schwarzen und einer weißen Variante an. Die weiße Variante verfügt zusätzlich über einen ARGB-Lüfter. Preislich verlangt Jonsbo für den schwarzen HX4170D, den wir im Test haben, 55,99 €*.

Verpackt war der Jonsbo HX4170D in einer sehr kompakten Box aus schwarzem Karton. Zusätzlich wurden Produktbilder beider Varianten auf die Verpackung gedruckt. Um welche Farbvariante es sich genau handelt, erkennt man nur an einem kleinen farbigen Aufkleber auf dem Typenschild. Neben dem Produktnamen erfahren Sie hier natürlich auch alle relevanten technischen Daten zum Kühlkörper und dem verbauten Lüfter.

Öffnet man die obere Klappe der Box, erwartet einen sofort die Montageanleitung und eine kompakte Box mit Montagezubehör. Im Lieferumfang sind alle nötigen Schrauben und Montagewinkel für die verschiedenen Steckdosen enthalten, außerdem eine Tube Thermal Grizzly Wärmeleitpaste und ein Spachtel zum Verteilen. Zusätzliche Schrauben zur Montage eines tieferen Lüfters sind leider nicht im Lieferumfang enthalten. Unterhalb der Zubehörbox befindet sich schließlich der eigentliche CPU-Kühler, der von einer Form aus Schaumstoff umgeben ist.

Der kleine, aber massive Kühlblock besteht aus 50 schwarz lackierten Aluminiumlamellen und einer flachen Kupferplatte als Basis, die ebenfalls vernickelt wurde. Die Wärmeableitung von der Kupferplatte an die Lamellen erfolgt über vier ebenfalls schwarz lackierte 6-mm-Heatpipes. Die Enden der Heatpipes sind flach und ragen nicht aus dem Kühlkörper heraus, wodurch der Kühlkörper sehr kompakt bleibt. Die Befestigung des Lüfters erfolgt über zwei schwarze Drahthalterungen. Ein tieferer Lüfter lässt sich mit diesen Halterungen leider nicht befestigen.

Genauere Angaben zu dem ebenfalls von Jonsbo gefertigten Lüfter verrät das Typenschild leider nicht. Zugunsten einer geringeren Bauhöhe setzt Jonsbo jedoch auf einen Lüfter mit 92 Millimeter Rahmenbreite und einer Tiefe von nur 12,5 Millimetern. Der gesamte Lüfter, einschließlich des neunflügeligen Rotors, ist komplett in Schwarz gehalten. Lediglich die acht Gummielemente zur Entkopplung sind grau. Die Verbindung zum Mainboard erfolgt über einen 4-Pin-PWM-Stecker. Als Drehzahlbereich gibt der Hersteller 600 bis 3300 Umdrehungen an.

Wie wir es von Jonsbo gewohnt sind, wurden beim HX4170D weder bei der Verarbeitungsqualität noch beim Aussehen Kompromisse eingegangen. Es sind keine verbogenen Lamellen vorhanden und die Lackierung sieht sehr gut aus und ist ohne Makel. Auch die Haptik des Kühlkörpers sowie des Lüfters ist sehr gut. Jonsbo lässt hier keinen Raum für Kritik.

Für den Test nutzen wir ein Testsystem auf einem Benchtable. Dadurch können wir Faktoren wie Hitzestau im Gehäuse ausschließen. Das Testsystem besteht aus folgenden Komponenten.

Im Gegensatz zu anderen Herstellern setzt Jonsbo bei der Montage des HX4170D auf eine Schraubbefestigung auf der Rückseite des Mainboards. Auf unserem AM4-System beginnen wir also damit, das AMD-Retentionsmodul vollständig zu entfernen. Anschließend bereiten wir die Haltewinkel mit jeweils vier Schrauben sowie Distanzstücken vor. Anschließend stellen wir den CPU-Kühler auf den Kopf und befestigen die Halteklammern mit vier kleinen Schrauben neben dem Kupfersockel.

Tragen Sie nun die Wärmeleitpaste auf, drehen Sie das Motherboard um und legen Sie es auf die vorbereiteten Montagerahmen, sodass die Schrauben auf der Rückseite sichtbar sind. Im letzten Schritt werden noch vier kleine Unterlegscheiben auf die Schrauben gesteckt und der Kühler mit vier Muttern festgeschraubt. Zur Befestigung der Muttern legt Jonsbo eine spezielle Mutter für Kreuzschlitzschraubendreher bei.

Insgesamt war der Zusammenbau des Jonsbo HX4170D schnell erledigt und hält bombenfest. Aufgrund der Schrauben auf der Rückseite kann die Installation jedoch etwas umständlicher als normal sein. Ein zweites Paar Hände kann bei der Installation durchaus hilfreich sein. Da außerdem weder Federn noch eine Rückplatte vorhanden sind, sollten Sie beim Festziehen der Muttern auf der Rückseite vorsichtig sein und prüfen, ob sich das Motherboard verbiegt oder nicht.

Wie im vorherigen Kapitel erwähnt, verwenden wir als Testhardware für den Jonsbo HX4170D-Test ein AM4-System auf Basis des Ryzen 5 1400 und des MSI B350 PC Mate. Der Ryzen läuft mit 3,8 GHz bei 1,25 V. Um den Prozessor aufzuheizen, wurde dieser 15 Minuten lang mit Prime95 geladen. Anschließend wurde die Temperatur der CPU mit dem CPUID-Hardwaremonitor ausgelesen und die Raumtemperatur lag während der Messungen bei etwa 20 °C.

Angesichts der geringen Bauhöhe des Jonsbo HX4170D ist die bessere Kühlleistung im Vergleich zum Boxed-Kühler bemerkenswert. Unabhängig von der Lüftergeschwindigkeit kann die CPU-Temperatur um 20 °C gesenkt werden. Mit einem normalen Tower-Kühler kann der Jonsbo HX4170D zwar nicht mithalten, aber das ist nicht das Ziel dieses Low-Profile-Kühlers. Etwas Feintuning ist allerdings beim Lüfter nötig. Bei voller Drehzahl ist der Lüfter des Jonsbo HX4170D deutlich hörbar und definitiv nicht mehr lautlos. Eine Anpassung der Lüfterkurve im BIOS wäre daher ratsam.

Der Small-Form-Factor-Bereich erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Und auch wenn es immer mehr Gehäuse gibt, die Wasserkühlungsradiatoren unterbringen können, passt oft immer noch nur ein flacher Kühlkörper. Da Jonsbo selbst einige ITX-Gehäuse im Portfolio hat, passt das natürlich ganz gut. Mit dem Jonsbo HX4170D ist ein interessanter CPU-Kühler entstanden, der nicht nur sehr gut verarbeitet und optisch sehr ansprechend ist, sondern gemessen an seiner Höhe auch sehr gut kühlt. Darüber hinaus bietet es eine hohe Kompatibilität und unterstützt alle aktuellen Sockel (außer AM5).

Die einzigen negativen Punkte wären aus unserer Sicht das Lüftergeräusch und das Montagesystem. Aufgrund fehlender Federn bzw. einer Backplate ist nicht ganz klar, wie weit die Schrauben angezogen werden können. Daher hat sich die Platine auf unserem Testsystem leicht verbogen. Allerdings ist die Lautstärke des Lüfters eher meckernd auf hohem Niveau, da andere Hersteller hier ähnliche Ergebnisse liefern.

Insgesamt ist der Jonsbo HX4170D ein sehr guter CPU-Kühler und könnte ein starker Konkurrent für den Noctua NH-L9a/i werden. Letzteres kostet etwas mehr und kommt ohne schwarze Lackierung aus. Zudem ist es immer nur für einen bestimmten Sockel (AMD oder Intel) geeignet. Dafür ist der NH-L9a/i etwas niedriger und schneidet dennoch ähnlich ab. Dennoch ist der Jonsbo HX4170D für einen Preis von 55,99 €* ein empfehlenswerter CPU-Kühler für SFF-Systeme.

Jonsbo hat mit dem HX4170D einen sehr guten CPU-Kühler für kleine ITX-Systeme geschaffen. Das Aussehen und die Verarbeitungsqualität sind sehr gut und die Kühlleistung ist angesichts der Größe hervorragend. Allerdings muss man beim Montagesystem etwas vorsichtig sein.

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Abmessungen (mit Lüfter) Gewicht (mit Lüfter) Material Heatpipes Kühlleistung Kompatibilität AMD Kompatibilität Intel Preis Lüfterbezeichnung Lagertyp Abmessungen Drehzahl Lautstärke Liefervolumen Statischer Druck Stromverbrauch Stromverbrauch Kühler Betriebsszenario Drehzahltemperatur