NZXT T120 RGB im Test
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NZXT T120 RGB im Test

Apr 29, 2023

NZXT baut PCs und bietet in nahezu allen Bereichen auch eigene Komponenten an: Gehäuse, Wasserkühler, Mainboards, Lüfter, Netzteile – eine große Auswahl für einen einzigen Hersteller. Was lange Zeit nicht im Sortiment zu finden war, waren eigene Luftkühler. Mit der NZXT T120 RGB haben wir nun das neue Modell im Test. Neben dem schwarzen Testmodell hat NZXT auch eine weiße Variante sowie beide Farben ohne RGB-Beleuchtung im Angebot.

Inhaltsverzeichnis / Table of contents

Der NZXT T120 RGB wird in einer braunen Box geliefert. Darin sitzen der Kühler mit nicht fest angebrachtem Lüfter und eine weitere Box mit den Montageteilen. Die Teile werden durch schwarzen Schaumstoff gehalten und voneinander getrennt. Zusätzlich ist das Montagematerial in weiteren Plastiktüten verpackt. Auf der Unterseite des Kühlkörpers befindet sich schließlich die obligatorische Schutzfolie, die vor der Montage abgezogen werden sollte.

Im Lieferumfang des NZXT T120 RGB sind Halterungen für zwei Lüfter enthalten, allerdings befindet sich normalerweise nur einer im Karton. Ansonsten liegen zwei Backplates für unterschiedliche Intel-Sockel bei, von denen die Gegenstücke bereits am Kühlkörper befestigt sind. Für AMD sind alternative Halterungen zur Montage am Kühlkörper sowie Abstandshalter und Schrauben im Lieferumfang enthalten. Eine kleine Tube Wärmeleitpaste ist ebenfalls im Lieferumfang enthalten – sie muss also nicht vorab aufgetragen werden. Zu guter Letzt befindet sich in der Zubehörbox ein Adapter, um den proprietären RGB-Anschluss von NZXT in einen standardisierten ARGB-5V-Anschluss umzuwandeln. Um Verwirrungen vorzubeugen, hilft das gedruckte Handbuch.

Das Design des NZXT T120 RGB hat mich zugegebenermaßen positiv überrascht. Seine Kühlrippen sind in Schwarz gehalten und die Abdeckung auf der Oberseite verdeckt effektiv die Enden der Heatpipes. Der RGB-Lüfter ist ebenfalls schwarz und gehört konzeptionell zu der Version, bei der die Lüfterblätter schwarz sind und die recht hellen RGB-LEDs ringförmig in den Rahmen integriert sind. Eine sehr schöne Sache ist, dass die Kanten des Lüfters und der Kühlkörperabdeckung gleichmäßig abgerundet sind, sodass sich der Lüfter perfekt an die Form anpasst. Dadurch wirkt der fertig montierte Kühler wie aus einem Guss. Zumal der Kunststoffrahmen des Lüfters eine ähnliche Struktur aufweist wie die Kühlkörperabdeckung. Die Kabel sind schmal, schwarz und unauffällig.

Mit einem zweiten Lüfter wirkt der Kühler sofort deutlich leistungsstärker und größer. Der Nachteil des Lüfters besteht hier darin, dass er nur an der Vorderseite über einen LED-Ring verfügt – der zweite Lüfter beleuchtet also direkt den Kühlkörper. Daher wirkt es etwas weniger intensiv.

Im NZXT T120 RGB Test zeigt die Verarbeitung nur wenige Schwachstellen. Sein NZXT F120 RGB-Lüfter ist hochwertig und nah am Premium-Segment. Lediglich die Lüfterblätter weisen einen Hauch Mittelklasse auf. Der Kühlkörper selbst ist recht klein, aber sauber verarbeitet. Seine Lamellen sind in der schwarzen Beschichtung gerade und frei von Macken und die Hülle wirkt hochwertig und stabil. Die Backplates zur Montage auf Intel-Systemen sehen im Prinzip sauber verarbeitet aus, sind aber aus Kunststoff und nicht ganz so stabil wie Metallmodelle. Dafür besteht keine Gefahr von Kratzern oder Kurzschlüssen.

Nach dem rundum zufriedenstellenden Eindruck war ich beim Blick auf die Kontaktfläche des Kühlkörpers allerdings etwas traurig. NZXT hat sich für eine direkte Kontaktierung der Heatpipes entschieden. Allerdings sind die Maschinenspuren sehr deutlich und teilweise tiefer, als es wünschenswert wäre. Nun ja, dafür gibt es die Wärmeleitpaste, allerdings sollte man – vor allem bei den großen AMD-Prozessoren – lieber etwas mehr davon verwenden, als man normalerweise anstrebt.

Eine so einfache Montagevorrichtung wie die NZXT T120 RGB im Test ist mir bisher noch nicht wirklich untergekommen. Bei Intel sind die Halterungen bereits vormontiert. Hier müssen Sie lediglich die passende Backplate auswählen, Wärmeleitpaste auf den Prozessor auftragen, die Schraubenposition der Halterungen anpassen und den Kühler montieren. Extrem einfach.

In diesem Testbericht ist die NZXT T120 RGB jedoch auf einem AMD-System montiert. Dazu werden die Halterungen für Intel vom Kühlkörper abgeschraubt und die für AMD aufgeschraubt. Darüber hinaus wird für AMD die reguläre AMD-Backplate verwendet. Hier werden einfach Abstandshalter aufgesetzt, Wärmeleitpaste aufgetragen und anschließend der Kühlkörper mit den mitgelieferten Schrauben verschraubt. Auch hier muss ich sagen: Sehr einfach.

Der beim NZXT T120 RGB verbaute Lüfter ist ein NZXT F120 RGB, der einer höheren Preisklasse angehört (28,89 €*). Da Lüfterclips für einen zweiten Lüfter bereits im Lieferumfang enthalten sind, besteht die Möglichkeit, einen weiteren dieser Lüfter hinzuzufügen. Für einen vollständigen Testbericht des NZXT T120 RGB ist dieser ebenfalls enthalten. Ein Hinweis: Der zusätzliche Lüfter verfügt nicht über einen Adapter zum Anschluss an einen regulären ARGB-Header. Daher sollte ein Blick auf die Controller von NZXT geworfen werden. Alles in allem macht dies die Anschaffung eines zweiten Lüfters mit Controller zu einer teuren Angelegenheit, die sich leistungsmäßig kaum rechtfertigen lässt – siehe Testergebnisse unten. Wer ohnehin einen Controller für NZXT-Komponenten nutzt, für den ist die Hürde spürbar geringer.

Für den NZXT T120 RGB-Test verwenden wir das Testsystem in einem gut belüfteten Enermax StarryKnight SK30, wobei die Gehäuselüfter auf statische 34 % eingestellt sind, um relativ leise zu laufen. Dabei wird der Ryzen 5 3600X stellvertretend für einen Mittelklasse-Prozessor verwendet, der im Cinebench R23 rund 78 Watt Leistung verbraucht, während er im Leerlauf bei rund 18 Watt liegt. Ein Test wird mit 50 % Lüftergeschwindigkeit am CPU-Kühler durchgeführt, ein anderer mit 100 % Leistung.

Als Basis für den Leistungsvergleich dient der Werkskühler, der AMD Wraith Spire. Das ist typisch für einen Standardkühler, von dem man oft für ein Upgrade ausgeht. Darüber hinaus wurden folgende Kühler ausgewählt: Einerseits ein DeepCool AK400, der im Design ähnlich, aber günstiger ist, und andererseits ein DeepCool AK500, der im Preis ähnlich, aber größer ist. Außerdem wurde der Test des NZXT T120 RGB sowohl mit einem Einzellüfter- als auch mit einem Doppellüfter-Setup durchgeführt.

Für den Idle-Test lässt man das System 10 Minuten lang unberührt und misst anschließend eine Minute lang die Prozessortemperatur. Für den Cinebench-Test wird ein 8-minütiger All-Core-Lauf durchgeführt, um den Kühler aufzuheizen, und anschließend wird eine Minute lang die durchschnittliche Prozessortemperatur gemessen. Beide Tests werden sowohl mit 50 % als auch mit 100 % Lüfterleistung durchgeführt. Gemessen wird das Temperaturdelta, also die Differenz zwischen der Raumtemperatur und der Prozessortemperatur. Auf diese Weise werden Schwankungen der Raumtemperatur ausgeglichen.

Der NZXT T120 RGB erreichte im Test bei 50 % PWM und etwa 890 U/min durchschnittlich 40 dB. Bei 100 % PWM lief der Lüfter sehr genau auf die beworbenen 1800 U/min und lag mit 42 dB im durchaus spürbaren Bereich, war aber dennoch unauffällig. Der zweite Lüfter erhöht die Lautstärke deutlich. Die Messung erfolgte bei einem Grundraumgeräuschpegel von 36 dB und fünf leise eingestellten Gehäuselüftern.

Insgesamt ist die Kühlleistung des NZXT T120 RGB deutlich besser als beim Werkskühler des Ryzen 5 3600X, bei spürbar geringerem Geräuschpegel. Doch trotz der ähnlichen Bauweise verliert es knapp den Leistungsvergleich mit dem günstigeren DeepCool AK400. Die Lautstärke des NZXT-Lüfters liegt in einem ähnlichen Bereich, ist im direkten Vergleich jedoch minimal lauter. Die Leistung des NZXT-Luftkühlers gewinnt bei Leerlauftemperaturen, im Cinebench-Stresstest liegt er jedoch um etwa 1,5 °C zurück. Der DeepCool AK500, der in einer ähnlichen Preisklasse wie der NZXT T120 RGB liegt, kann den Vorsprung noch weiter ausbauen.

Mit einem zweiten Lüfter wird der NZXT T120 RGB zwar messbar stärker, doch hier ist – wie bei den meisten Kühlern, die diese Option bieten – der Unterschied eigentlich zu gering, als dass er sich lohnen würde. Zudem steigt der Geräuschpegel deutlich an.

Abgesehen davon, welcher Kühler den Vergleich gewinnt, sei dennoch gesagt, dass man mit keinem der Kühler an eine gefährliche Grenze bei Mittelklasse-CPUs gerät.

Die Leistung des DeepCool AK500 ist deutlich besser als die des NZXT T120 RGB und auch im direkten Vergleich gewinnt der AK400. Allerdings ist der AK500 auch deutlich klobiger, was den Zugriff auf die verbauten Komponenten etwas erschwert. Darüber hinaus lässt sich der NZXT T120 RGB einfacher montieren. Von den Abmessungen her ist der AK400 mit dem NZXT-Luftkühler vergleichbar. Letztlich ist aber auch anzumerken, dass der NZXT T120 RGB der einzige RGB-Kühler im Test war, was einen Kostenpunkt hinzufügt, der einen direkten Preisvergleich erschwert.

Davon abgesehen ist auch der Kühlkörper des NZXT komplett in Schwarz gehalten und schließt optisch besser mit dem Lüfter ab. Es gibt auch eine RGB-freie Variante des NZXT T120 mit einem stärkeren Lüfter, die etwas besser abschneiden dürfte und auch etwas günstiger ist.

Der Top-Gebläse AMD Wraith Spire von Cooler Master ist kaum vergleichbar. Als Ergänzung zum Prozessor ist er wesentlich einfacher und aufgrund des kleinen Lüfters deutlich schwächer und lauter. Auch optisch bietet es nicht viel.

Mit Ausnahme des Wraith Spire kann bei allen getesteten Kühlern auch ein zweiter Lüfter angebracht werden, um die Leistung zu steigern.

Das Fazit des NZXT T120 RGB-Tests ist, dass der kompakte Kühler hervorragend aussieht, sehr sauber ist und überraschend einfach zu installieren ist. Natürlich muss man auch für die RGB-Beleuchtung zahlen, die recht leistungsstark ist, aber bei anderen Marken bekommt man immer noch eine gleichwertige Kühlleistung, teilweise deutlich günstiger. Auch aus preislicher Sicht ist die Anschaffung eines zweiten Lüfters nicht wirklich sinnvoll, da dadurch die Kosten deutlich in die Höhe getrieben werden, ohne dass es zu einem nennenswerten Leistungssprung kommt. Dennoch überzeugen das Design und die Einfachheit des Kühlers durchaus und die Kühlleistung ist für viele Anwendungen ausreichend. Damit stellt der NZXT eine solide Weiterentwicklung des Boxkühlers dar und hält Einsteiger-Prozessoren der Mittelklasse sehr gut im Griff, auch wenn er nicht die Leistungskrone seiner Preisklasse trägt.

Der NZXT T120 RGB besticht durch sein anspruchsvolles Design und die einfache Installation, allerdings ist der Preis für seine Kühlleistung relativ hoch.

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